Gebührenfreie Kindertagesstätten - ein klares Bekenntnis zur Schulsozialarbeit und Anerkennung des Erzieher-Berufes

In einer Presseerklärung setzt sich die FWG Büdingen für die Einführung kostenfreier Plätze in Kindertagesstätten ein:
„Wir unterstützen die Initiativen eines Volksbegehrens der Freien Wähler Hessen zur Abschaffung der Kita-Gebühren. In die Bildungspolitik muss spürbare Bewegung kommen. Dies schließt aus unserer Sicht ausdrücklich mit ein, dass es künftig in Hessen ein durchgängiges kostenfreies Bildungsangebot - angefangen von der Kita über die Schulen bis zur Hochschule geben muss. Dies fördert nicht nur die Chancengleichheit für Bildung, sondern auch die Integration“, erläutern die FWG Kandidaten zur Stadtverordnetenversammlung Sabine Dönges und Thomas Appel

Was die Eltern bislang bezahlen, soll nach diesen Vorstellungen zukünftig durch das Land Hessen übernommen werden. Bis zu 1200 Euro pro Kind solle das Land jährlich an die Kommunen zahlen, um sie für eine täglich fünfstündige Betreuung von Gebühren freizustellen. Darüber hinaus gehende Betreuung könne anteilig berechnet werden.

"Die Bestrebungen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen über die Schule hinausgehen und die Kindergärten mit einbeziehen. Sie nicht nur als Aufbewahrungsort für Kinder zu verstehen, sondern als eine vorschulische, pädagogische Einrichtung ist für uns eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Bund und Länder müssen sich hier wirkungsvoller engagieren.

Diesem Gedankengang folgen wir, wenn wir in den kommenden Wochen für das Bürgerbegehren werben werden und wollen es gleichzeitig nicht darauf beschränken.

Büdingen wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Wir werden weitere Betreuungsplätze benötigen. Der Kindergarten in Diebach muss dauerhaft erhalten bleiben, in Lorbach wird ein neuer Kindergarten gebaut werden. Zugleich müssen die Planungen zur Einrichtung einer weiteren U3 Gruppe im Wichtelhaus und die Konzepte des Projektes Familienstadt konsequent umgesetzt werden. Wenn wir im Kita-Bereich investieren, dann können wir uns viele Kosten hintenheraus sparen.“

Auch im Hinblick auf zukünftige Qualitätsstandards haben wir klare Vorstellungen. „Wir brauchen auch weiterhin gut ausgebildete und hochmotivierte Erzieherinnen. Sie sind Vorbilder unserer Kinder, deshalb streben wir gemeinsam mit den Beschäftigten, Personalrat und den Elternbeiräten ein Programm zur Personalgewinnung bzw. Personalerhalt an. Teil dessen ist es, dauerhaft auf die Praxis befristeter Arbeitsverträge zu verzichten. Die Wertschätzung für die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher muss sichtbar werden. Hierzu wollen wir den Dialog intensivieren.

Zugleich bekennen wir uns zur Fortführung der Schulsozialarbeit. Die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen braucht Sicherheit und Stabilität. Sie muss dauerhaft - auch über den Zeitraum des bestehenden Vertrages mit dem Kooperationspartner - sichergestellt werden. Hierzu müssen im Jahr 2016 die entsprechenden Konzepte entwickelt werden. Nur auf diesem Weg kann sie sinnstiftend sein - für Kinder, Eltern und Betreuungspersonal. Wir erleben, dass psychosoziale Probleme und Krisen bei Kindern häufiger werden. Schüler und Schülerinnen brauchen Unterstützung bei persönlichen oder familiären Krisen. Wir müssen verhindern, dass sie ihre Schullaufbahn abbrechen. Die Integration zahlreicher Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wird zu einem Schwerpunktthema der Zukunft werden.

Die Sicherstellung der Betreuung von Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren ist nach Ansicht der FWG eine weitere dringliche und kurzfristige Aufgabe: "Insbesondere im Umfeld der Grundschule Büdingen existiert ein Betreuungsplatzdefizit. Diese muss aus unserer Sicht durch ein Hortangebot der Stadt Büdingen federführend verwirklicht werden. Mit privaten Betreuungsvereinen ist parallel zu kooperieren. Gleichzeitig sind die Betreuungsformen in enger Abstimmung mit vorhandenen Ganztagesangeboten der Grundschulen vorzusehen. Unser Ziel ist es, allen Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind brauchen oder wollen, entsprechende Möglichkeiten zu bieten. Auch in Büdingen und seinen Stadtteilen sollten wir in den kommenden Jahren die Chancen durch den „Pakt für den Nachmittag“ nutzen können. Die Verzahnung des Unterrichts mit Nachmittagsangeboten an Grundschulen eröffnet zahlreiche Perspektiven und könnte durch ein Büdinger Familienzentrum koordiniert werden.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0